Eine technische Entwicklung erfordert Zeit und Kapital, der Betreiber einer solchen Investition tätigt diese meist nur, um später einen entsprechenden Profit zu genießen. Dieser muss in der Lage sein die Investitionen auszugleichen, die Entwicklung muss sich amortisieren.

Bei modernen und komplizierten Produktionsverfahren kann sich eine aufwändige Entwicklung nur amortisieren, wenn die Nachahmung durch Konkurrenzunternehmen für eine gewisse Zeit unterbunden werden kann. Dazu dient der Schutz des geistigen Eigentums.

Ambivalenter ist der geistige Schutz einer Entdeckung von Organismen und Zellstrukturen, die schon seit Jahrmillionen auf der Erde bestehen, zu beurteilen. Seit der weltweiten Durchsetzung der Schutzrechte für geistiges Eigentum in den der WTO beigetretenen Ländern, findet ein Wettlauf in der Patentierung von Mikroorganismen und lebenden Strukturen statt, der allen anderen verbietet diese Lebewesen zu nutzen, auch wenn dies schon seit Jahrhunderten so geschieht.

Aus ethischen Gesichtspunkten ist ein solches Patent in Form eines Nutzungsausschließungsrechtes mehr als fragwürdig. Hätte die Möglichkeit bestanden die Nutzung des Pferdes als Transportmittel zu patentieren, wären die Mongolen eines der reichsten Völker der Welt.
Als Ergebnis dieser meist im Hinblick auf zukünftige Verwertung patentierten Organismen, kann die Nutzung nur durch Lizenzgebühr oder durch den finanzkräftigen Inhaber der Patente stattfinden. Kommunale Anwendung, diesbezügliche Innovationen und oft sogar die Herstellung von Heilmitteln nach alter Tradition werden illegal oder unrentabel.